Auf ihrer Sitzung am 27.02.2020 beschlossen die Schwaaner Stadtvertreter einstimmig, der namhaften Kunstwissenschaftlerin Lisa Jürß anlässlich ihres 80. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde der Stadt Schwaan zu verleihen. Der Antrag war auf Initiative der Grünen gemeinsam von allen Fraktionen und Zählgemeinschaften des Stadtparlaments eingebracht worden.Einmütig würdigten damit alle Stadtvertreter die herausragenden Verdienste von Frau Lisa Jürß um ihre Heimatstadt Schwaan.
Frau Lisa Jürß war bis zum Jahr 2000 in leitenden Positionen am Staatlichen Museum Schwerin tätig, zuletzt als amtierende Direktorin, und erwarb sich während dieser Zeit internationale Anerkennung.
Als aus Schwaan stammende Museumsrätin interessierte sie sich auch für die damals nahezuvergessene Schwaaner Künstlerkolonie um deren Begründer Franz Bunke. Sie arbeitete deren Geschichte auf und forschte nach Bildern der Maler. Als Fachfrau erkannte sie den künstlerischen Stellenwert vieler herausragender Maler der Künstlerkolonie. Sie beschloss, sich für die Errichtung eines Museums in ihrer Heimatstadt Schwaan einzusetzen. Dazu suchte Lisa Jürß das Gespräch mit Landes- und Kommunalpolitikern, um ihnen die Bedeutung dieses künstlerischen Erbes für die gesamte Region bewusst zu machen und sie für ihr Anliegen zu gewinnen. Dank ihrer unermüdlichen Überzeugungsarbeit und fachlicher Kompetenz erreichte sie dies und fand auch die wichtige Unterstützung im Kultusministerium MV.
Im Jahr 2000 fassten die Stadtvertreter den Beschluss, die frühere Wassermühle, ein um 1790 errichtetes historisches Gebäude, zu einem Museum für die Schwaaner Künstlerkolonie umzubauen. Bereits 2002 konnte die Gemäldegalerie eröffnet werden. Lisa Jürß hat das Projekt von Anbeginn fachlich begleitet und stand (und steht trotz ihres hohen Alters immer noch) der Museumsleitung mit Rat und Tat zur Seite und hat ganz wesentlich dazu beigetragen, den guten Ruf des Museums in Europa zu erarbeiten.
Rüdiger Zöllig, Fraktionsvorsitzender der Grünen:„Lisa Jürß hat sich in herausragender und außergewöhnlicher Weise um die Stadt verdient gemacht. Ihrem unermüdlichen Einsatz, ihrer Überzeugungskraft und ihrem hohen Fachwissen haben wir es zu verdanken, dass in Schwaan die alte Wassermühle zu einem Museum der Schwaaner Künstlerkolonie umgebaut wurde. Nach dessen Errichtung setzte sie all ihre Kraft dafür ein, möglichst schnell ein hohes fachliches und künstlerisches Niveau zu erreichen und hat somit schließlich dem Kunstmuseum Schwaan zu internationaler Anerkennung und Ansehen und damit auch der Stadt zu großer Bekanntheit verholfen.Dafür gebührt ihr unser aller Dank.“
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